Als Monteur auf Geschäftsreise in Hamburg – das muss beachtet werden

Hauptbahnhof HamburgDer verkehrsreichste Deutsche Bahnhof, der Hamburger Hauptbahnhof Foto: Norbert Schmidt

Statistiken zeigen, dass Auswärtstätigkeiten einem massiven Aufwärtstrend unterworfen sind. Bereits im Jahr 2015 arbeiteten 60 Prozent der Angestellten fernab von ihrem Wohnsitz. Das bedeutet für sie: Unter der Woche leben sie nahe der Arbeit, am Wochenende fahren sie nach Hause. Vor allem Handwerker und Monteure, aber auch Saison- und Pflegekräfte verbergen sich hinter der Statistik.

Einsätze fernab der Heimat nehmen zu, Monteurunterkünfte sind gefragt

Für Hamburg zeigt ein Blick auf die sogenannte Pendlerstatistik, dass für das Jahr 2020 362.000 Pendler im Ort erwartet werden. Sie leben auswärts und pendeln in die Stadt. Darunter können diejenigen fallen, die im Umland leben oder diejenigen, die als Monteur in Hamburg auf Geschäftsreise sind.

Mit der Nachfrage steigen auch die Suchanfragen nach Monteurunterkünften, die beispielsweise die Pension Schmidt bereits seit Jahrzehnten mit Monteurzimmern beantwortet. Ausgestattet sind die Monteurzimmer dort mit einer Sitz- und Schlafgelegenheit in jedem Raum, zudem stehen Bad, Küche, Waschküche und auch ein Garten zur gemeinschaftlichen Nutzung in der Gemeinde Rosengarten bereit. Nach Hamburg bzw. nach Hamburg-Harburg geht es binnen Minuten. Der Bahnhof Klecken befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Pension. So oder ähnlich bewerben heute immer mehr Anbieter von Monteurzimmer ihre Leistungen.

Durch die gute Verkehrsanbindung gelangen Fachkräfte schnell zu ihrem Einsatzort. Vor allem aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen pendeln die Menschen in die Hansestadt. Etwa 21 Prozent der Pendler nehmen täglich mehr als 100 Kilometer Fahrtstrecke auf sich, um in Hamburg zu arbeiten. 79 Prozent bleiben unter der 100-Prozent-Marke bei der täglichen Fahrstrecke zur Arbeit und zurück. Ob es sich um eine steuerlich vergünstigte Auswärtstätigkeit handelt, kann nur nach einer Einzelfallprüfung entschieden werden.

Ein S-Bahn Waggon
S-Bahn Hamburg schnell von den Vororten in Schleswig-Holstein und Niedersachsen in die Hamburger City © ganz-hamburg.de

Wann ist von einer Auswärtstätigkeit die Rede?

Eine klare Definition der Auswärtstätigkeit gibt es nicht. Stattdessen findet sich im EStG eine Hilfsdefinition, aus der hervorgeht, dass eine „auswärtige berufliche Tätigkeit“ außerhalb der ersten Tätigkeitsstätte und außerhalb der Wohnung verläuft (vgl. EStG §9 Abs. 4). In aller Regel ist der Unternehmenssitz diese „erste Tätigkeitsstätte“, ggf. auch eine vom Stammsitz des Betriebs ausgelagerte Produktionsstätte. Wer hingegen keine „erste Tätigkeitsstätte“ hat, ist folglich immer auswärts tätig – wie etwa ein Monteur, der mal in Hamburg, mal in Bremen, mal in Berlin und mal in Dortmund aktiv ist. Das genaue Prüfschema zur Feststellung der ersten Tätigkeitsstätte hat die Redaktion vom Smartsteuer grafisch aufbereitet.

Was gilt für eine Auswärtstätigkeit?

Wichtig ist die Auswärtstätigkeit vor allem aus steuerlichen Gründen bzw. wegen den Mehrkosten, die dem Monteur durch die längerfristige Abwesenheit vom Wohnort und von der ersten Tätigkeitsstätte entstehen. Die sogenannte Verpflegungspauschale lässt sich immer dann steuerfrei erstatten, wenn der Monteur mehr als acht Stunden von Wohn- und erstem Tätigkeitsort entfernt ist. Die Pauschale liegt bei 12 Euro. Wer Tag und Nacht andernorts verbringt, weil eine tägliche Anreise unwirtschaftlich wäre oder viel Zeit fressen würde, könnte 24 Euro steuerfrei erhalten. Diese Beträge werden pauschal bezahlt. Übersteigen die regulären Kosten die Pauschale, müssen Belege vorgelegt und beim Finanzamt eingereicht werden, berichtet die Redaktion von Belegmeister.

Ein Kontorhaus in Hamburg der Sprinkhof mit markanter Klinterfassade
Der Eingang vom Spinkenhof © Norbert Schmidt

Das Pendlertum verändert die Stadt

Zum einen trifft diese Aussage auf die Architektur in der Stadt zu: Hamburgs große Innenstadt ist durch sehr viele Büro-, Kontor- und Verwaltungsbauten und kaum Wohnbauten schon traditionell geprägt.

Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts hat sich in Hamburg das Kontorhaus entwickelt. Ein Haus, das nur Büros hatte. Hier hatten Schiffsmakler, Reedereien, Im- und Exporthändler, Rechtsanwälte oder Börsianer ihre Geschäftsadresse. Heute ist das Kontorhausviertel zwischen der Mönckebergstraße und der Speicherstadt UNESCO Weltkulturerbe. Doch wie im Museum geht es im Kontorhausviertel keinesfalls zu, denn viele Traditionen wie das Cölln’s wurden neu interpretiert. Selbst sonst recht wilde Start ups pflegen weiterhin das „hanseatische“ Understatement, das im Geschäftsleben nach wie vor zum guten Ton gehört.

Wohn- und Bürohäuser in der HafenCity © ganz-hamburg.de

Heute ist das Kontorhausviertel in Richtung Hafen gewachsen. Die HafenCity bringt wieder Wohnen & Arbeiten zusammen. Neben vielen Bürohäusern werden auch viele Wohnungen, darunter nicht wenige Sozialwohnungen, gebaut. Die Zeit als die Hamburger City nach Feierabend, an Sonn- und Feiertage wie ausgestorben wirkte, ist damit vorbei.