Hauptbahnhof: Meinungsstärke hätte fast im Knast geendet

Hamburger HauptbahnhofDer Hamburger Hauptbahnhof Foto: ganz-hamburg.de

Wer den Hamburger Hauptbahnhof als Reisender nutzt weiß, das ist real wie Lotto spielen. Meistens passiert nichts oder sehr wenig. Allerdings dann und wann meldet sich das ‘Glück’ und es wird unschön. Dann wird man belästigt, bepöbelt, in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt oder beklaut. Das wünscht sich keiner, aber bleibt nicht aus. Nicht weniger Politiker meinen, das ist halt so, da solle man sich nicht so anstellen. Das seien nur individuelle Befindlichkeiten, die Sicherheit im öffentlichen Raum sei überhaupt nicht bedroht.

So auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Vielleicht war es der vierte Advent und die damit verbundene Freude auf Weihnachten – dem Fest der Liebe – , vielleicht auch der übermäßige Alkoholgenuss – wer weiß das schon so genau? Sonntagfrüh um 00:15 Uhr wurde eine Streife der Hamburger Bundespolizei auf einen lautstark pöbelnden Mann im Bereich des Fischerturms am Hamburger Hauptbahnhof aufmerksam. Der machte scheinbar mächtig Eindruck auf seine Umgebung, denn Reisende waren hierauf durchaus verängstigt. Die Polizeistreife sprach den meinungsstarken Mann an, ermahnte ihn zur Ruhe und überprüfte routinemäßig seine Personalien.

Bingo: Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat gegen den 45-jährigen Mann einen Haftbefehl wegen Erschleichens von Leistungen erstellt. Nicht nur das der Atemalkoholtest 2,45 Promille ergab. Bei der Durchsuchung des Mannes auf dem Polizeirevier fand sich auch Cannabis. Allerdings die Freifahrt in den Knast musste der 45-Jährige nicht antreten. Ein Bekannter des Mannes sprang in die Bresche und zahlte den haftbefreienden Betrag von 210,50 Euro in die Staatskasse, bestimmt sehr zur Freude des Finanzsenators, ein. So ersparte er sich 13 Tage gesiebte Luft hinter schwedischen Gardinen und freut sich vielleicht schon auf den Heiligen Abend…

Quelle: Bundespolizeiinspektion Hamburg OTS – presseportal.de/blaulicht/pm/70254/5103418