Solidarität auf vielen Ebenen

Hamburger Hafen am Abend. Blick auf die Überseebrücke mit ElbphilharmonieHamburger Hafen, die Überseebrücke mit der Cap San Diego und der Elbphilharmonie in der Abendsonne © ganz-hamburg.de

In Hamburg wird bürgerschaftliches Engagement aus Tradition groß geschrieben.

Es gibt selten etwas schöneres, als am Wochenende mit den Freunden Fußball zu gucken. Auch jetzt, da das Wetter endlich wieder besser wird, sollte man diese Art der guten Unterhaltung doch eigentlich nutzen können. Leider ist die aktuelle Realität eine andere. Was für selbst für die großen Bundesliga-Vereine ein nicht kleines Problem ist, stellt die Amateurvereine vor nur sehr schwer zu lösende Aufgaben. Aber setzt auch Kräfte frei. Denn der Spielbetrieb ruht.

Der Hamburger Amateurfußball rauft sich aber momentan zusammen. Hier kann man immer noch erkennen, wie ehrlich der Fußball noch sein kann; vielleicht ist dies aber auch einfach eine normale „Hamburger Sache“.

Verwurzelt und mit viel Tradition: Altona 93

Altona 93, als einer der ersten deutschen Fußballvereine und Mitgründer des Deutschen Fußballbundes, gehört zu den Hamburger Traditionsclubs und ist fest im Stadtteil verwurzelt. In der “goldenen” Vergangenheit bis weit in die 1950er Jahre hinein, war der Verein überregional bekannt.

Auch wenn die ganz großen Fußballzeiten in Altona vorbei sind, seit Jahren schon machen sich Spieler und Fans in sozialen und Integrationsprojekten stark. Altona ist ein Stadtteil der traditionell durch Zuwanderung geprägt ist. Hier ist nicht jeder auf Rosen gebettet.

Altona 93 hält dagegen. In regelmäßigen Abständen werden kulturelle Programme aufgezogen, Spenden gesammelt, um den weniger betuchten Menschen im Hamburger Westen eine faire Chance zu geben. Zum Vereinsleben gehört gelebtes Engagement.

Aktuell ist dies wichtiger denn je. Auch der SC Victoria und sogar Bergedorf 95 helfen, wo es geht. Der Hamburger Amateursport steht also auf viele Beinen und lebt dank flacher Hierarchien.

Hamburg ist nicht umsonst die Hauptstadt der Stiftungen und Stifter. Soziale, karitative und kulturelle Verantwortung zu übernehmen und sich privat einzusetzen, ist eine gute Tradition, die auch im Hamburger Stiftungsforum gelebt wird.

St. Pauli ist mehr als die Reeperbahn

Wer an St. Pauli denkt, der sieht das Nachtleben und wilde Kiezleben. Doch was gern vergessen, die Reeperbahn mit ihren Seitenstraße ist ein relativer kleiner Teil St. Paulis. Immerhin leben hier knapp 30.000 Menschen. Mittlerweile gibt es auch viel mehr Theater, Galerien und Musicals als Erotikbetriebe.

Haus der Heilsarmee in hamburg St. Pauli
Zwischen Clubs und Kneipen – das Hauptquartier der Hamburger Heilsarmee
© ganz-hamburg.de

St. Pauli gehört zu den kreativsten und unkonventionellesten Stadtteilen. Hier ist es leichter denn je, selber aktiv durchzustarten. Die Dichte an unternehmerische Höchstleistungen ist auf St.Pauli nur mit wenig zu vergleichen. Hier sind einfach keine Grenzen gesetzt. Pizzeria neben Nachtclub und Heilsarmee? Kein Ding. Tafel neben Tanzlokal? Immer her damit. Was in anderen Städten für verdutzte Blicke sorgen mag, wird auf der Reeperbahn als ganz normal befunden.

Blick vom Elbhang auf die St. Pauli Landungsbrücken mit Rickmer Rickmers und Cap San Diego
St. Pauli Landungsbrücken © ganz-hamburg.de

An den St. Pauli Landungsbrücken

Wo wir schon bei verankern sind. Die Nähe zur Küste und der Hafen hat schon immer dafür gesorgt, dass Hamburg eine weltläufige internationale Stadt ist. Reisende und Seeleute aus allen vier Himmelsrichtungen haben hier ihren Fuß an Land gesetzt und nicht wenige sind für immer geblieben und prägen die Stadt.

Doch, zurück aber zum Fußball. Der FC St. Pauli als auch der HSV haben beide in den letzten Wochen und Monaten viel dazu beigetragen, dass die Situation in Hamburg sehr viel entspannter zu sich geht, als in anderen Städten Deutschlands. Denn auch wenn die Animositäten nie ganz weg sein werden, der Fußball verbindet mehr als dass er teilt.

Hamburg ist Weltstadt

Hamburg ist als Hafen- und Kaufmannsstadt traditionell wirtschaftlich start. Professionalität, Kreativität und kaufmännischer Wagemut ist die DNA der Stadt.

Doch zum guten Ton der Stadt gehört es auch, sich für das Gemeinwesen zu engagieren. Von Arbeitslosenküchen, Kinderstiftungen bis hin zu privat organisierten Büchereien, in Hamburg findet man für alle Arten immer ein passendes Angebot. Das macht die Stadt lebenswert und ist immer für einen Besuch gut.