Unglaublich aber wahr: Riesengroße Bananen terrorisierten die Hamburger City

Unfaire Bananen in HamburgAngst und Schrecken auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz? Nein es geht um faire Bananen Foto: Initative

Lebensgroße Bananen machten den Gerhart-Hauptmann-Platz unsicher. ganz-hamburg.de erklärt die Hintergründe und gibt Entwarnung.

Der Filmkenner weiß es: KILLER TOMATEN haben schon mehrmals Angst und Schrecken in San Diego verbreitet. Die Folgen waren schreckliche Dinge, Chaos und der Ausnahmezustand! Die Menschheit sollte gewarnt sein! Killer Tomaten und Zombies stellen eine stets lauernde Gefahr dar.

 

Killer Bananen – eine Gefahr für Hamburg?

Jetzt geriet die schönste Stadt Welt in das Visier von aggressiven Obstsorten. Gestern  trieben unfaire Bananen in der Hamburger City ihr Unwesen! Doch, die Sicherheitsbehörden, die bekanntlich immer auf der Hut sind, konnten zum Glück schnell Entwarnung geben. Die Aktions-Bananen auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz waren im Dienst einer ehrenwerte Sache unterwegs und keine Killer Bananen wie es besorgte Bürger annahmen.

9 von 10 Bananen verkaufen sich unter Wert

Die Mission der Killer Bananen ist es, dass die krummen Geschäfte mit dem Lieblingsobst der Deutschen entlarvt werden: Sie lockten harmlose Passanten, Passantinnen, Trans-Menschen, kleine Kinder oder Radfahrer*innen unter dem Motto: „9 von 10 Bananen verkaufen sich unter Wert“ an und klären sie über die Produktionsbedingungen auf.

Die lebenden Bananen sind unterwegs im Rahmen der diesjährigen Bananen-Kampagne von TransFair, dem Verein zur Förderung des Fairen Handels, um auf die Missstände im konventionellen Bananenhandel aufmerksam zu machen. Hamburg ist als Aktionsort gut gewählt, denn die meisten in Deutschland verknusperten Bananen werden über den Hamburger Hafen importiert.

Der Handel hat es in der Hand

Der Hintergrund der Bananen-Kampagne ist einfach: Billige Bananen machen leider arm! Ein gnadenloser Preisdruck entlang der Lieferkette führt zu schlechter sozialer Absicherung, niedrigen Einkommen und Umweltverschmutzung. Fairtrade Bananen schneiden im Vergleich zum konventionellen Anbau besser ab, aber nur jede zehnte Banane in Deutschland wird mit Fairtrade-Siegel verkauft. Fairtrade hat im ersten Schritt auch nichts mit Bio zutun.

„Der Preis, zu dem Supermärkte hierzulande konventionell gehandelte Bananen anbieten, entspricht in keiner Weise den realen Produktionskosten. Existenzsichernde Löhne, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Umwelt- und Klimaschäden werden hier nicht berücksichtigt“, erklärt Dieter Overath von Fairtrade. „Ausschlaggebend für die niedrigen Preise ist insbesondere der enorme Druck, den die Supermärkte auf die gesamte Lieferkette ausüben.“

Dies hatten im Frühjahr 2018 die Organisationen True Price und Trucost in einer Studie belegt.

„Wie die neueste Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt, wären 5 von 10 Verbrauchern in Deutschland allerdings bereit, deutlich tiefer für faire Bananen in die Tasche zu greifen“, so Overath weiter. „Dass fairer Bananenhandel funktionieren kann, zeigen auch unsere Nachbarn. In den Niederlanden bieten bereits mehrere Supermarktketten, wie Plus und Spar, ausschließlich Fairtrade-Bananen an. Auch in der Schweiz hat Coop bereits im Jahr 2004 auf 100 Prozent Fairtrade-Bananen umgestellt.”

Jeder Deutsche möchte, dass seine Arbeit fair bezahlt wird. Wer ständig nach dem Motto “Billig – Will ich!” einkauft, nimmt anderen Menschen dieses Recht um selbst ein paar Cent zu sparen. Faire Preise fangen bei jedem einzelnen an. Vielleicht nicht jeden Tag, aber immer öfter. 

Mehr Infos unter bananafairday.de