In Hamburg wird Tradition groß geschrieben

Der Sandtorhafen in der HafenCityMuseumsschiffe im Sandtorhafen © Norbert Schmidt

Die Stadt an der Elbe liebt es zwar modern und geschäftig, auf ihre heiß geliebten Traditionen würde sie aber trotzdem nicht verzichten. In diesem Jahr wird beispielsweise der 825. Hafengeburtstag in der Metropole gefeiert. Daneben kann Hamburg aber noch mit vielen weiteren schönen, leckeren und wirtschaftlichen Traditionen aufwarten.

Kaufmännisches Hanseatentum

Der Hamburger Hafen ist das Symbol schlechthin für die Stadt im Norden, die sich wahrhaftig Hansestadt nennen darf. Denn hier erlebte die Hanse sowohl ihre glanzvolle Blütezeit als auch ihren traurigen Niedergang: immerhin 500 Jahre lang, vom 12. bis zum 17. Jahrhundert, währte der Verband niederdeutscher Kaufleute und später dann der Städte im Norden, die gemeinsam ihre wirtschaftlichen Interessen vertraten. Überreste der Hanse findet man immer noch vielerorts in der Stadt beispielsweise in den maßgebenden Farben ihres Wappens, Rot und Weiß. Der Geschäftssinn lag den Hamburgern schon immer im Blut. Am Großen Burstah findet man beispielsweise das traditionsreiche Wäschehaus Möhring. Es wurde bereits 1802 gegründet. Das Traditionshaus Wempe in der Spitaler Straße wurde hingegen 1878 mit gerade einmal 80 Mark Startkapital aus der Taufe gehoben und ist heute ein internationales Sinnbild für Luxus, Chronometer und edle Uhren.

Kulinarisches und die liebe Kultur

Auch die Kultur hat in Hamburg Tradition. Am Gänsemarkt öffnete im Jahre 1678 die erste deutsche Oper überhaupt ihre Pforten. Sie trug damals den Namen Opern-Theatrum und dürfte den Hamburgern heute unter dem Namen Hamburgische Staatsoper bekannt sein. Auch dort grüßen sich die Hamburger mit einem traditionsreichen Moin Moin. Eine der leckersten Hamburger Traditionen hingegen ist wohl das Franzbrötchen. Dieses Gebäck aus Plunderteig soll mit Napoleon aus Frankreich in die Stadt gekommen sein. Einige erklären sich sogar die Bezeichnung des Brötchens als Ableitung des französischen Wortes Croissant. Andere führen es auf eine entartetet Form des Franzbrotes zurück, das aus feinem, weißem Mehl und viel Butter gebacken wurde. Bis heute ist das Franzbrötchen der ganze Stolz der Hamburger. Es wird deshalb auch regelmäßig das beste Franzbrötchen des Jahres in der Stadt gekürt. Wer es nicht ganz so süß mag, der kann auch auf Labskaus oder Grünkohl mit Kassler, Kochwurst und Schweinebacke zurückgreifen.

Alle drei Varianten wird man aber wohl nicht auf dem weltweit ältesten noch immer begangenen Festmahl in Hamburg finden, dem Matthiae-Mahl, das seit 1356 traditionell am 24. Februar im Hamburger Rathaus stattfindet.